77 Filme fürs Leben
Todesgrüße aus Shanghai mit Bruce Lee. Das war der erste Film, den ich in einem Kino sah. Ich war sechzehn, oder fast, und als in den Saar-Theater- Lichtspielen meines Nachbardorfs das Licht wieder anging, war ich kein Junge mehr, sondern ein brandgefährlicher Kerl; jedenfalls fühlte ich mich so. Damals wusste ich noch nicht, dass ich dreißig Jahre lang Drehbücher schreiben würde. Eine Filmakademie habe ich nie von innen gesehen. Das Kino war meine Schule, besonders das amerikanische. Wenn der Vorhang aufgeht, will ich überwältigt werden, vom Sound, der Musik, von Bildern zu groß für die Leinwand. So ist aus mir ein Hollywood-Junkie geworden; fürs gepflegte Kammerspiel bin ich verloren. Als Drehbuchautor konnte ich das nie ausleben. Aber vom ersten Satz meines ersten Romans an wollte ich das Publikum in mein Kopfkino entführen und dasselbe mit ihm machen, was Cinemascope mit mir anstellt.
In Herzschlagkino schreibe ich über meine Lieblingsfilme. Wenn man so will, ist es meine Autobiografie.